Bernd Vökler berichtet aus Istanbul von der U20-WM: Abschlussbericht
Dienstag, 29. November 2005 von Archiv
Über die tolle Leistung von Elisabeth Pähtz dürfen wir den ordentlichen Schlussspurt von Hannes Rau (Sieg zum Abschluss) und Sarah Hoolt (zwei Siege) nicht vergessen.
Beide kamen entsprechend ihrer Erwartung im Feld ein. Die Tabellen liegen vor.
Gründe für das Nichtüberschreiten ihrer Maximalleistung liegen unterschiedlich. Hannes hat ein sehr gutes Repertoire; im Kampf gegen 2600. Leider ist die Remiswahrscheinlichkeit recht hoch und dies fiel ihm zu Beginn gegen Schwächere auf die Füße. Außerdem steckten ihm 16 Partien Halle und Bad Wiessee zu Beginn noch in den Knochen.
Nach seinem guten Zwischenspurt kam er in Runde 11 nicht in die gute Angriffsposition, wie gewünscht und unterlag in einer nervenaufreibenden Partie. Runde 12 war eine kraftlose Hinrichtung. Zum Glück konnte er das Ruder in Runde 13 noch herumreißen. 7 aus 13 und Setzlistenplatz erreicht.
Bei Sarah liegen die Dinge anders. Ihr Repertoire ist mit Schwarz ok mit Weiß ziemlich dünn. Positiv ist anzumerken, dass sie bereit ist Risiken auf sich zu nehmen. Damit hat sie gegen Stärkere gute Aussichten auf offene Feldschlachten, während sie gegen Schwächere natürlich Probleme bekommt. Sarah machte die zunehmende Länge des Turniers sehr zu schaffen. Außerdem ist natürlich der Druck, den 20-jährige, international erfahrene Spielerinnen auf die 17-jährige ausübten, nie zu unterschätzen. Am Ende steht eine Turnierleistung von 2160 und eine leichte Klassementverbesserung zu Buche.
Es hat Spaß gemacht, mit allen drei zu arbeiten und ich möchte mich für die Kooperation und den Einsatz bei den drei SpielernInnen bedanken.
Bernd Vökler
Quelle: www.schachbund.de