Dass ein DSB-Kongress kein lockerer Kindergeburtstag ist, können sich vermutlich auch Schachspieler vorstellen, die noch nie auf solch einer Sitzung waren. Der gestrige Sitzungsmarathon von 9 Uhr bis kurz vor 23 Uhr forderte aber schon die ganze Kondition selbst erfahrener Funktionäre. Aber Ehrungen, Wahlen und eine ganze Reihe von Anträgen brauchen halt ihre Zeit für Würdigung, Diskussion und Entscheidung.
Dass mit Ullrich Krause aus Schleswig-Holstein (Glückwunsch aus dem Nachbarverband Niedersachsen!!!) ein neuer Präsident gewählt wurde, ist schon über die DSB-Seiten kommuniziert worden. Zwischen ersten und zweiten Wahlgang wurde der ehemalige DSB-Geschäftsführer Horst Metzing als weiterer Kandidat vorgeschlagen, der allerdings ablehnte. Auch der Name Michael S. Langer wurde hinter den Kulissen gehandelt. Er positionierte sich aber in allen informellen Gesprächen klar gegen eine Kandidatur und für sein weiteres Engagement in Niedersachsen.
Bei den Ehrungen hatte ich gestern aus der Sitzung heraus bereits von der Ehrenmitgliedschaft unseres Buchholzer Urgesteins Klaus Gohde berichtet. Zusammen mit dem Ehrenmitglied Heinz-Jürgen Gieseke ist Niedersachsen auf der Ehrenbank damit stark vertreten. SF Gieseke erhielt für seinen jahrzehntelangen Einsatz als Geschäftsführer der Wirtschaftsdienst GmbH einen Präsentkorb überreicht. Im Rahmen der Würdigung runder Geburtstage verdienter Funktionäre erhielt unser nun mit 50 1/2 voll ins neue Seniorenalter eingetauchte NSV-Präsident und ehemalige DSB-Vizepräsident vom zu dem Zeitpunkt noch amtierenden DSB-Präsidenten Herbert Bastian ein Weinpräsent. Michael S. Langer hielt anschließend die Laudatio zur Verleihung der silbernen Ehrennadel an Dr. Oliver Höpfner, langjähriger Präsident des Bremer Schachverbandes (Glückwunsch aus dem Nachbarverband Niedersachsen!!!).
Zwar nicht anwesend, aber auf Grund ihrer schriftlichen Erklärungen in ihren Ämtern wieder gewählt wurden Manfred Tietze in das Schiedsgericht und Bernd Watermann in die Wertungskommission. Und dass die Kasse ordnungsgemäß geführt wird, prüft in den nächsten zwei Jahren unser Schatzmeister Dirk Rütemann.
Nicht nur bei Ehrungen und Wählen, auch inhaltlich ist Niedersachsen immer vorne mit dabei. Der stellvertretende DSJ-Vorsitzende und gebürtige Wilhelmshavener Thorsten Haber präsentierte überzeugend die Aktivitäten der deutschen Schachjugend. Diese PowerPoint war neben dem 10 minütigen Imagefilm über Mecklenburg-Vorpommern der wohl einzige Vortrag, der an dem Tag ohne technische Probleme über die Bühne ging.
Zum Schluss meiner Kongressimpressionen daher ein Lob an einen „Nichtniedersachsen“: Der vorübergehend/dauerhafte Versammlungsleiter Andreas Jagodzinsky hatte in meinen Augen den schwierigsten Job des ganzen Tages. Er hat dies souverän, mit Charme und Sachverhalt gemeistert. Er würde sicherlich gut in einen niedersächsischen Verein passen 😉
Quelle: Jörg Tenninger