Niedersächsischer
Schachverband
Gefördert durch:
58 Spieler im Wohnzimmer des Präsidenten
Donnerstag, 10. Dezember 2020 von Benjamin Löhnhardt

….natürlich nur virtuell hatte Michael S. Langer zu sich nach Hause eingeladen. Wir hatten unsere sonst traditionell am dritten Septemberwochenende stattfindende Jahreshauptversammlung immer weiter geschoben und dann, dem Vorbild des LSB-Landesporttages folgend, virtuell für den Nikolaustag den NSV-Kongress einberufen.
Nun konnten/mussten/durften in den letzten Monaten ja schon viele von uns Homeoffice-Erfahrungen sammeln. Einladungen und Kongressbroschüre hatten wir auch in den Vorjahren schon online verschickt, aber funktioniert auch ein online-Kongress mit Diskussionen und Abstimmungen?

Vorsichtshalber wurde am Vortag ein Technikcheck als Test angeboten. Dabei konnten nicht nur einige Mikrofonprobleme und Kameraeinstellungen geklärt werden, es beruhigte auch die Nerven der Organisatoren, da (fast) alles wie vorgesehen funktionierte.

Am Sonntag wählten sich dann die ersten Vorstandsmitglieder, Delegierten der Bezirke und auch Gäste bereits eine halbe Stunde vor dem angesetzten Starttermin ein. Wie bei analogen Kongressen erschien im sportlichen Dress, legeren Outfit, mit Schlips und Sakko, T-Shirt oder dickem Pullover jeder so, wie wir uns auch sonst von Schachturnieren kennen. Nur einige eingeblendete Bildschirmhintergründe wie Golden-Gate-Bridge oder Südseestrand weckten kurzzeitig Sehnsuchtsziele, die momentan schwer erreichbar sind. Nach dem akademischen Viertelstündchen, welches noch nötig war, um die Delegiertenstimmen verlässlich zuzuordnen, begrüßte Michael S. Langer weitere 57 Teilnehmer.

Die 19 Punkte umfassende Tagesordnung wurde auf Antrag des Delegierten Peter Anderberg noch um einen Beratungspunkt erweitert. Okay, eigentlich hatte ich mir vorgenommen, in diesem Artikel das C-Wort nicht zu verwenden, aber es geht doch nicht ohne. Heißt der neue TOP 16 doch nun: Finanzielle Auswirkungen durch Corona auf Verbands- und Bezirksebene.

Das traurige Innehalten bei Totengedenken fiel dieses Jahr viel länger aus, als man es sich wünscht. Mit Wolfgang Berger und Erhard Hentzschel sind zwei Ehrenmitglieder von uns gegangen. Klaus Storjohann, Siegfried Assmann und Fritz Obert wurden stellvertretend für alle anderen in den letzten Monaten verstorbenen Schachfreunde genannt.

Da Ehrungen mit Überreichung der Urkunde und Nadel, möglichst noch festem Händedruck und Schulterklopfen Face-to-Face 1000mal emotionaler rüberkommt als am Bildschirm hatten wir in diesem Jahr bewusst auf Nominierungen verzichtet. Aber Ehrengäste gehören zu jedem richtigen Kongress. Dr. Oliver Höpfner, Vorsitzender des Landesschachbund Bremen, gern gesehener Stammgast bei vielen unserer Veranstaltungen betonte die gute Zusammenarbeit unserer beiden Landesfachverbände, die sich gerade in dieser schwierigen Zeit als sehr bewährt hat. Dr. Sønke Burmeister, Geschäftsführer der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung, stellte fest, dass unsere Förderanträge stets gut durchdacht und logisch ausformuliert sind. Dadurch läuft die Zusammenarbeit gut. Nebenbei erwähnte er, dass er seinen Kindern Schachbretter und Spiele zum heutigen Nikolaus geschenkt hat. (Bin gespannt, welcher Verein als erstes reagiert hat, und ihm Eintrittsformulare zugeschickt hat….).

Auch wenn die Rechenschaftsberichte in der Kongressbroschüre veröffentlich waren, nutze fast jedes Vorstandsmitglied die Möglichkeit, ein paar aktuelle Infos „auf der Tonspur“ zu ergänzen, bzw. den wichtigsten Aspekt aus seinem Zuständigkeitsbereich noch einmal zu unterstreichen. Etwas länger wurde bei der Aussprache über die Senioren 50-plus diskutiert. Der DSB richtet seit ein paar Jahren eine Ländermeisterschaft für diese Altersgruppe aus. Niedersachsen hat bisher nur Gruppe 65-plus beschickt.

Unserem Schatzmeister Dirk Rütemann wurde von den Kassenprüfern eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt. Er und der Gesamtvorstand wurden  einstimmig entlastet. Mit Kevin Högy wurde dann, ebenfalls einstimmig, ein neuer Referent für Leistungssport gewählt (siehe gesonderten Text auf der Homepage).

Die kurze Pause ließ mich aus dem Konferenzmodus wieder traurig seufzend vor dem Bildschirm träumend zurück. Gern würde ich jetzt zusammen mit den anderen Delegierten meine Currywurst-Pommes essen und hinterher einen großen Eisbecher bestellen (Kongressveteranen wissen, wovon ich spreche) Ja, und dann die Pausengespräche und sonstigen bilateralen Abstimmungen. Jetzt wird deutlich, was ich vermisse.

So, der Kaffeebecher dampft wieder, die Kameras sind wieder an, fast alle Mikros gemutet und es wird über die finanziellen Auswirkungen der Pandemie diskutiert. Michael S. Langer führt in das Thema ein, indem er Prognosen zitiert, die einen Mitgliederschwund zwischen 5 und 30 Prozent beziffern. Da der Stichtag für die Berechnung auf dem 01.01. liegt, kann Andreas Klein natürlich noch keine verlässlichen Zahlen nennen

Auch wenn in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen nicht durchgeführt werden konnten, sind die eingesparten Kosten ggf. nur in das nächste Jahr verschoben, da möglichst viel nachgeholt werden soll. Auch fehlen Startgelder oder Teilnehmergebühren auf der Einnahmenseite. Statt temporär die Beiträge zu senken wird dafür plädiert, einen Sonderfond einzurichten, aus dem mit der Pandemie zusammenhängende Zusatzkosten ausgeglichen werden.
Die Diskussion über die Corona-Auswirkungen auf die Finanzen leitet über zur Verabschiedung des Haushaltsplans 2021.
Und die Haushaltsplanung führt automatisch zurück zu den Maßnahmen, die wir uns für die Zukunft vornehmen wollen. Dies wird von Michael S. Langer und Max Wall in zwei Präsentationen visualisiert.

Damit sind wir dann nach fast 3 ½ Stunden am Ende des Kongresses angelangt. Die gesamte Sitzung war übrigens geprägt durch eine äußerst disziplinierte und sachliche Diskussionskultur.

Fazit:
Wir wollen die derzeitige Situation als Chance sehen, Entwicklungen zu nutzen und neben den bewährten Möglichkeiten neue (online-)Formate nutzen. Drei Chancen/Vorteile hat dieses Format des Kongresses schon gezeigt:
1. Die Vorstandsmitglieder waren zu 100% vertreten (hatten wir offline noch nie erreicht)
2. Die Reisekosten und Spesen sind entfallen, der Zeitaufwand auf die reine Sitzungszeit begrenzt.
3. Es waren deutlich mehr Gäste „anwesend“, die auch unter „Verschiedenes“ Redemöglichkeit erhielten.

Der vorstehende Text soll kein offizielles Protokoll ersetzen, das kommt noch auf dem üblichen Weg. Ich wollte nur mit den durch meine persönlich eingefärbten Eindrücke allen, die dieses Event versäumt haben, ein paar Highlights vorab liefern.

Jörg Tenninger, Referent für Organisation und Verwaltung/Stellv. Präsident

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