Im November fanden mit dem Jubiläums-Grandprix und dem Einladungsturnier „Niedersachsen Masters“ zwei tolle Turniere statt. Am folgenden Wochenende wird Niedersachsen nach Braunschweig schauen und es werden u.a. die Niedersächsischen Blitzeinzel- und Blitzmannschaftsmeisterschaften stattfinden. Weiterhin werden mit einem Bulletturnier sowie der Hochschulmeisterschaft noch zwei Turniere stattfinden, zu denen man sich weiterhin noch anmelden kann.
Der SK Union Oldenburg feiert ein ganz besonderes Ereignis – sein 75. Jubiläum! Seit 1949 steht der Verein für Schachkultur, spannende Partien und eine starke Gemeinschaft. Dieses historische Jahr möchten der SK Union Oldenburg gebührend feiern – mit einem spektakulären Blitz- und Rapidturnier am 14. und 15. Dezember 2024.
Seid dabei und macht unser Jubiläum zu einem einzigartigen Erlebnis! Ob erfahrene Turnier- oder ambitionierte Freizeitspieler:innen – der SK Union Oldenburg lädt alle Schachbegeisterten aus Oldenburg und Umgebung ein, Teil dieses besonderen Events zu sein. Die Partien werden LIVE übertragen!
📌 Ausschreibung Jubiläumsturnier SK Union 75 Jahre
📅 Samstag, 14. Dezember 2024: Blitzturnier
📅 Sonntag, 15. Dezember 2024: Rapidturnier
📍 Etzhorner Krug, Butjadinger Str. 341, 26125 Oldenburg
Die Unterstützung für das Niedersachsen Masters im November 2024 war nicht das erste Engagement des Volkswagen-Konzerns im Schach. Tatsächlich ist Magnus Carlsen, der beste aller Schachspieler, in der VW-Zentrale kein Unbekannter. Darauf machte Dominik Günther von der VW-Sportkommunikation jetzt in Wolfsburg aufmerksam, als am Rande des Turniers auf Initiative von NSV-Präsident Michael S. Langer Sponsoren und Unterstützer des Wettbewerbs zu unserem 100-jährigen Verbandsjubiläum einander begegneten.
Im Juli 2015 hat Magnus Carlsen das Werk des Automobilherstellers in Wolfsburg besucht. Der damalige Schachweltmeister traf auf Sébastien Ogier, den damaligen zweifachen Rallye-Weltmeister. Carlsen erlebte unter anderem eine rasante Testfahrt in einem Volkswagen Polo WRC auf der Teststrecke von Volkswagen in Ehra-Lessien. Vor der Abfahrt erklärte der Rallye-Profi dem Schach-Champion seinen Arbeitsplatz und weihte ihn dann in die Drift-Kunst ein.
Carlsen zeigte sich beeindruckt von der Präzision und Kontrolle, die im Motorsport erforderlich sind, und zog Vergleiche zur strategischen Planung im Schach. „Großartig, wie Sébastien sein Auto beherrscht und um die Kurven schmeißt“, sagte Carlsen. „Schach und Rallye haben mehr gemeinsam als man vermutet. Beides erfordert höchste Konzentration und Präzision. Und man muss immer zwei Schritte vorausschauen.“
Schach und Sponsoren – ein Thema, das sich angesichts unseres von mehreren Unternehmen und Organisationen unterstützten Jubiläumsturniers anbot. „Think big! Erfolgreiches Sponsoring und Marketing im Schachsport“ war der Titel eines Online-Seminars der Chess Sports Association am 19. November, bei dem Michael als einer von drei Referenten die 133 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufforderte, groß zu denken.
Tags darauf sowie bei der Siegerehrung trafen sich im INNSiDE in Wolfsburg einige Unterstützer und Förderer des Schachsports, darunter der bereits erwähnte Dominik Günther, Jens Hofschröer, Chef des Wolfsburg-Marketings (WMG), Ines Simon (Leiterin Wolfsburg Convention Bureau), Annika Uiselt (Assistant Manager INNSiDE), Christian Kieschke (meliá, Director of Sales Region East Germany), Enrico Noack, Director Operations Region East der Meliá-Gruppe.
Mit dabei sind unter den 174 startenden Teilnehmer:innen einige Niedersachsen. Das nominell schwerste Los hat dabei Siegfried Schwetje (SC Bad Salzdetfurth), der gegen den an Nummer 2 gesetzten IM Detlef Ulrich Heimbuch spielen muss. Besonders freut mich die Teilnahme unseres Ehrenmitgliedes, Peter Jürgens (SC Tempo Göttingen). Peter darf in der 1. Runde mit Weiß gegen Horst Prüsse sein Können unter Beweis stellen. Vielleicht gelingt ihm ja sogar ein Zug des Monats.
Nach dem „Zug des Monats Oktober“ (Siegerzug durch CM David Riemay) geht es nun mit dem „Zug des Monats November“ weiter. Eingesendet werden können wieder Züge, die diesen November gespielt wurden oder noch werden an . Die Abstimmung erfolgt erneut auf unserem Instagram-Account.
Hier kann sich noch einmal genauer durchgelesen, wie das neue Format „Zug des Monats“ funktioniert. Der Gewinner erhält eine gratis Teilnahme an einem NSV-Turnier seiner Wahl. Einsendungsschluss für den Monat November wird der 8. Dezember sein.
Ein dichtes Spitzenfeld in der A-Gruppe – nach der 4. Runde lagen noch drei Spieler punktgleich vorn – garantierte knisternde Spannung bis zur letzten Sekunde des Turniers.
In einer Partie mit Endspielfeeling und annähernd fünf Stunden Spielzeit besiegte FM Nico Stelmaszykvom SK Lehrte in der letzten Runde seinen Kontrahenten um den Turniersieg, den bis dahin führenden, erst 14-jährigen Nikita Nechitaylo, CM von Schachdrachen Isernhagen. Heimliche Stars dieser Gruppe waren Jonathan Reitemann (HSK Lister Turm) auf Platz 2 in der Abschlusstabelle und Hakan Turgut (Satranç Club 2000 e. V.) als Dritter in der Gesamtplatzierung. Beide waren in Runde 2 bzw. 3 auf Platz 7 zurückgefallen, kämpften sich aber Runde für Runde wieder nach oben.
Ähnlich knapp bis zum Schluss war die Turnierentscheidung in der B-Gruppe: Hier setzte sich Joshua Tietjen (Blau-Weiß Buchholz) in der 5. Runde in einer sehr zähen Partie gegen Emma Oellrich (SC Turm Lüneburg), durch, die mit insgesamt 3. Punkten den Sonderpreis als beste Jugendliche U16 gewinnen konnte.
In seinen Grußworten hob Michael S. Langer, NSV-Präsident, die Bedeutung der NSV-Turniere hervor, große und kleine, die seit Jahren im Rahmen der NSV-Grandprix-Turnierserie durchgeführt werden. Mit Unterstützung durch den 10-jährigen Jakob Marx, Hamburger SK, verloste er fünf ChessBase-Gutscheine.
Sehr zufrieden mit dem Turnierverlauf zeigte sich Meike Schittek, 1. Vorsitzende des SC Sottrum:
»Das Besondere an unserem Turnier, das seit 2010 – nur unterbrochen von einem Coronajahr – jedes Jahr veranstaltet wird, ist die Kombination aus Spitzensport an den oberen Brettern und ambitioniertem Vereinssport an den unteren. Es ist jedes Mal faszinierend zu sehen, wie der Schachsport Spieler aller Altersgruppen zusammenführt.« So trafen in der 3. Runde der 81-jährige Barmbeker Dietrich Krüger und der 9-jährige Robyn Willing von den Schach-Drachen Isernhagen aufeinander – der älteste und der jüngste Teilnehmer des Turniers. Die beiden einigten sich schließlich auf ein schnelles Remis.
Das Turnier kann man sowohl in Quantität als auch Qualität der Einsendungen als Erfolg werten. Der 1. Preis geht an GMC* Marcel Tribowski (Berlin). Der 2. und 4. Preis bleiben in Niedersachsen und gehen an IMC* Michael Herzberg aus Bad Salzdetfurth. Der dritte Preis geht an IMC* Dieter Werner (CH-Dübendorf)/Norbert Geissler (München). Darüber hinaus wurden zwei Aufgaben mit einer ehrenden Erwähnung ausgezeichnet, drei weitere mit einem Lob. Ausführlicher Bericht von Hans Gruber (Regensburg).
*GMC = Großmeister für Schachkomposition, IMC = Internationaler Meister für Schachkomposition
Bei der Abstimmung auf dem Instagram-Account des NSV standen für den Monat Oktober fünf Züge zur Wahl (Zug 1, Zug 2, Zug 3, Zug 4, Zug 5). Mit Abstand die meisten Stimmen erhielt der Zug von CM David Riemay, welcher in der Landesliga Süd beim Mannschaftskampf SK Lehrte 2 – Gliesmarode eine traumhafte Kombination entkorkte. Bühne frei für David:
17 a3! Se5 18. Tc6! (Und Schwarz muss die Dame geben, wenn er nicht Matt gehen will.) dxc 19. dxc+ Sc4 20. Df3 mit nahendem Matt
David Riemay: »Ich hatte eine Figur geopfert und musste die zweite auch opfern, um am Drücker zu bleiben. Ich habe gesehen, dass Schwarz kaum etwas ziehen kann, aber das Matt zu finden war nicht einfach. Tc6!!!! war schon lange in meinem Kopf, aber da war immer dieses blöde Db4 als Antwort. Ich habe hin und her gesucht und andere Lösungen gesucht, bis ich mir irgendwann dachte: „Was ist, wenn ich einfach Db4 verhindere?“ und so kam mir a3 in den Sinn. Er sieht halt richtig blöd aus, mit 2 Figuren so einen Zug zu spielen ist schon Hardcore, daher habe ich erstmal innerlich gelacht und dachte das kann nicht gehen. Je mehr ich in die Stellung geguckt habe, je klarer wurde mir, dass Schwarz einfach keinen Zug hat. Nach der Partie dachte ich, die Chancen, dass das ein Meisterwerk war, stehen 70/30 und ich habe gehofft, die Engine gibt mir Recht. Als sie mir sagte, a3 ist der einzige Gewinnzug bin ich natürlich vor Freude ausgerastet weil man diese Züge selten in seinem Leben spielt.«
Wem diese Erklärung von David noch nicht gereicht hat, kann sich auf seinem YouTube-Kanal die ganze Partie noch einmal kommentiert anschauen: