Niedersächsischer
Schachverband
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Kaderfahrt zum Grenke Open 2025: IM Norm für Johannes von Mettenheim
Donnerstag, 24. April 2025 von Benjamin Löhnhardt

Die Kaderfahrt zum Grenke Open 2025 ist beendet. Vom 17.-21.04. traten insgesamt 15 NSV Kaderspieler beim größten Schachturnier der Welt in Karlsruhe an. Der Fokus lag dabei stark auf dem Turnier im klassischen Schach, bei dem fast alle Kaderspieler gespielt haben.

Der NSV Kader in Karlsruhe. Auf dem Foto fehlen Moritz Gentemann und FM Nico Stelmaszyk (Quelle: NSV)

Das Grenke Turnier war auch in diesem Jahr wieder einmal beeindruckend organisiert, Schachspieler aus der ganzen Welt kamen zusammen. Insgesamt waren es über 3.000 Teilnehmer, darunter etlichen Großmeister sowie die Spieler aus der Weltspitze. Parallel zum klassischen Turnier fand in diesem Jahr auch das hoch dotierte Freestyle Open statt. Dabei wurde jeweils zu Rundenbeginn die Anfangsstellung ausgelost, sodass die Spieler ohne eine Vorbereitung bzw. Kenntnisse über die Stellung ihre Partie beginnen konnten. Das Turnier war mit etlichen Spielern aus der Weltspitze hochklassig besetzt, am Ende setzte sich die Nummer eins der Welt GM Magnus Carlsen mit beeindruckenden 9/9 Punkten sowie einer historischen ELO-Performance von 3385 durch.

IM-Norm für Johannes von Mettenheim (Archivbild von der DJEM 2024, Quelle: DSJ)

Turniertag 1

Nach der Anreise am Donnerstag gab es bereits abends die erste Runde.

Die etwas verkürzte Bedenkzeit mit 90 Minuten + 30 Sekunden Inkrement (ohne weitere Zeit ab Zug 40) führte dazu, dass alle NSV Spieler bereits vor Mitternacht ihre Partien beendet hatten. Über den ganzen Turnierverlauf machte die kürzere Spielzeit es für alle Teilnehmer angenehmer, da somit etwas mehr freie Zeit zwischen den Runden bzw. am Abend blieb. Trotz eines erfolgreichen ersten Turniertages blieben fast alle Kaderspieler nomineller Favorit in der zweiten Runden, nur Justus Bargsten war in der unteren Hälfte und durfte gegen einen Großmeister antreten.

Turniertag 2

Nachdem Justus bereits mit Vorteil aus der Eröffnung kam konnte er die Schwächen in der gegnerischen Königsstellung ausnutzen und einen souveränen Sieg nach 24 Zügen feiern!

Viele Niedersachsen wurden in der zweiten Runde ihrer Favoritenrolle gerecht und standen bei 2/2 Punkten, was zu spannenden Paarungen gegen starke Großmeister in der dritten Runde führte.

Es folgte leider keine weitere Überraschung und die Großmeister konnten sich jeweils durchsetzen. Auch in den anderen Partien verlief die dritte Runde meist nicht gut und die Gesamtbilanz verschlechterte sich für die NSV-Spieler.

Turniertag 3

Am dritten Turniertag waren die Kaderspieler bemüht, die Ausgangsposition im Turnier zu verbessern. Jan Pubantz und Moritz Gentemann gelang dies mit jeweils zwei Siegen besonders gut und beide konnten sich eine weitere Partie als nomineller Außenseiter erspielten.

Auch Johannes von Mettenheim hatte nach einem Erfolg in der Vormittagsrunde die Möglichkeit auf den perfekten Turniertag. Leider ließ er eine Chance im Endspiel ungenutzt.

Kf8 gewinnt!

Kf8 gewinnt! Die entscheidende Variante dabei ist

  …  Kf8

Kf6 b3

g6 b2

g7+ Kg8

Kg6 b1D+

Schwarz zieht mit Schach ein, daher kommt weiß nicht zu Sf6#. In der Partie kam Kg8 in der Diagrammstellung, wonach der Springer immer ein Schach auf f6 hat und die Partie Remis endete.

Am Ende von dem dritten Turniertag waren sieben Kaderspieler bei einem Score von mindestens plus 2:

Zwischenstand nach fünf Runden:

  • Johannes von Mettenheim   4 Punkte
  • IM Anthony Petkidis       4 Punkte
  • Jan Pubantz               4 Punkte
  • Moritz Gentemann          3,5 Punkte
  • FM Felix Hampel           3,5 Punkte
  • FM Christian Polster      3,5 Punkte
  • FM Torben Knüdel          3,5 Punkte

Die anschließende Auslosung für die sechste Runde verlief aber nicht wie erhofft für die NSV Spieler. Fast alle gingen in der unteren Hälfte als nomineller Favorit in die anstehende Partie. Somit hatten trotz der guten Zwischenergebnisse nur noch Felix und Johannes Chancen auf eine Norm, da es bei den anderen bereits an der fehlenden Anzahl von Titelträgern bzw. dem zu geringen Gegnerschnitt scheiterte.

Turniertag 4

Am vierten Turniertag spielte dann besonders Johannes von Mettenheim groß auf!

Am Vormittag konnte er gegen den Internationalen Meister Legor Jashkin mit einer Elo von 2528 einen starken Sieg einfahren. Danach brauchte er nur noch einen Punkt aus den verbleibenden drei  Partien um sich die IM-Norm zu sichern.

Auch in der Nachmittagsrunde spielte Johannes eine starke Partie gegen GM Luis Engel. Er erarbeitet sich ein besseres Damenendspiel, was praktisch immer sehr hohe Gewinnchance bot. In der Diagrammstellung wäre Kg2 der einzige Zug gewesen, mit dem weiß die Stellung noch objektiv in der Remisbreite halten könnte. In der Partie kam allerdings De6+ Kf3 und Johannes gewann kurze Zeit später!

Somit war die IM-Norm bereits gesichert, woran auch die Niederlagen in den letzten beiden Runden nichts ändern konnten. Für Johannes ist es die erste IM Norm, zudem konnte er 28 Elo-Punkte dazu gewinnen.

IM-Norm für Johannes von Mettenheim (Archivbild von der DJEM 2024, Quelle: DSJ)

Auch FM Felix Hampel überzeugte in den Runden sechs und sieben. Nachdem ihm zunächst ein Sieg als nomineller Favorit gelang, konnte er auch die Schwarzpartie am Nachmittag gegen einen Internationalen Meister gewinnen und hatte somit weiterhin Chancen auf die IM-Norm. Er brauchte nun noch 1,5/2 Punkten aus den beiden verbleibenden Spielen.

Turniertag 5

Bei Felix hat es am Ende leider nicht ganz für die IM-Norm gereicht. In der achten Runde strebte er eine komplizierte Stellung an, um den vollen Punkt zu erzielen. Trotz der Niederlage in Runde acht spielte er insgesamt ein  starkes Turnier mit einer Elo-Performance von 2397!

In der Teamwertung sah es bis vor der neunten Runde gut für den HSK Lister Turm aus, welcher mit den NSV Kaderspielern auf Platz drei stand. Durch eine starke letzter Runde von Werder Bremen wurde der HSK allerdings noch überholt und landete am Ende knapp außerhalb der Preisränge auf Rang vier.

In der Gesamtbetrachtung freut sich der NSV Kader über tolle Ergebnisse sowie die Chance, Partien gegen sehr starke Gegner zu bekommen. Natürlich gab es in Karlsruhe auch einige Partien oder Turnierverläufe, die nicht optimal verliefen. Letztlich bleibt als sportliches Highlight die sehr verdiente IM-Norm für Johannes von Mettenheim!

Alle Informationen zum Grenke Open können auf der Turnierwebseite eingesehen werden.

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