Bericht aus Niedersachsen zum außerordentlichen DSB-Kongress 2023
Montag, 11. Dezember 2023 von Benjamin Löhnhardt
»Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt!«, so kommentierte unsere Schatzmeisterin Dagmar Aden ihre erstmalige Teilnahme als Delegierte an einem DSB-Kongress (Infos auf schachbund.de). Dieser Meinung zum vornehmlich digital durchgeführten außerordentlichen Kongress schließt sich der Rest der niedersächsischen Delegation, ergänzt um unseren Präsidenten Michael S. Langer, den stellvertretenden Präsidenten Jörg Tenninger und dem Verbandsentwickler Niklas Prahl, an.
Zuerst einmal möchten wir unserem Referenten für Datenverarbeitung und Wertungen Andreas Klein herzlich zur bestätigenden Wahl zum FIDE Rating Officer gratulieren. Er engagiert sich damit in vom Kongress bestätigter Funktion für den DSB. Wir wünschen dir, Andreas, bei deinen nationalen Herausforderungen viel Erfolg und ziehen unseren Hut vor deinem Einsatz!
Auf der Tagesordnung des Kongresses waren die großen inhaltlichen Sorgenkinder des letzten Kongresses wieder präsent: Finanzen und IT. Überraschender Weise war es der sachlichste und konstruktivste Kongress, den wir in der näheren Vergangenheit erleben durften. Daher auch unser Dank an das neue Präsidium um Präsidentin Ingrid Lauterbach, die diesen Kongress unter der sachlichen Sitzungsleitung von Ingo Thorn ruhig und souverän moderierend begleitet hat.
Leider blieb der große Aufbruch in die Zukunft aus und es wurden nur kleine Fortschritte in verschiedenen Bereichen zur Verbesserung des Status Quo erzielt. Als Niedersachen sind wir hoch erfreut darüber, dass wir in den für uns wichtigen Punkten – Verhinderung des Beitrages für Schachspieler U10, Umwidmung der German Masters zur Deutschen Meisterschaft, Planungssicherheit bei der Finanzierung der DSJ – mit der benötigten Mehrheit, die richtigen Impulse für die Zukunft setzen konnten.
Der Elefant im Raum, die prekäre finanzielle Lage des DSB, besorgt uns weiterhin. Überzeugt hat uns in dem Kontext die Arbeit des Präsidiums und der internen Prüfkommission, da zum ersten Mal seit langer Zeit die Komplexität des DSB-Haushaltes spürbar durchdrungen und transparent aufgezeigt wurde. Nach Betrachtung der Sachlage, sehen wir uns in unserer Annahme, dass die einjährige Beitragserhöhung nicht zurückgenommen wird, bestätigt.
Zu guter Letzt wurden noch die diversen Baustellen im Großprojekt der IT diskutiert, die uns schon ein wenig verzweifeln lassen. Wir als deutscher Schachsport hängen seit geraumer Zeit irgendwo zwischen alt und nicht tragfähig sowie neu, kostspielig aber herbeigesehnt fest. Da wir akzeptieren, dass es in diesem Bereich zeitnah belastbare Lösungen braucht, haben wir mit kopfschüttelnder Akzeptanz die neuesten Entwicklungen hingenommen.
Unterm Strich bewerten wir diesen Kongress deutlich besser als den letzten in Berlin. Der hinterlassene Scherbenhaufen wird schrittweise aufgearbeitet und die Bestrebungen, eine Verbesserung der angespannten Gesamtlage seitens des DSBs lassen uns reserviert positiv in die Zukunft blicken. Als NSV werden wir unseren Dachverband weiterhin aktiv begleiten und im Mai 2024 dazu beitragen, die richtigen Weichenstellungen für den Schachsport in Deutschland und Niedersachen vorzunehmen.
Im Namen eures Delegationsteams
Niklas Prahl, Referent für Verbandsentwicklung
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