Niedersächsischer
Schachverband
Gefördert durch:
Kongress 2020: Bericht unseres Präsidenten
Sonntag, 15. November 2020 von Benjamin Löhnhardt

Der ausführliche Bericht unseres Präsidenten, Michael S. Langer, wie er auch in der Kongressbroschüre zu finden ist:

Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde in Niedersachsen, liebe Dagmar, liebe Vorstandskollegen

Auch in diesem Jahr gebe ich Euch in gewohnter Form einen Überblick über meine im Berichtszeitraum wahrgenommenen Aufgaben und Tätigkeiten als Präsident des NSV.

So begannen in den letzten Jahren alle meine Kongressberichte. In diesem Jahr war nichts so wie wir es bisher erlebt haben. Von daher beginne ich diesmal mit dem, was das gesamte Jahr bisher geprägt hat.

Seit März befinden wir uns als NSV wie die gesamte Gesellschaft in einem fortwährenden Ausnahme-zustand. Es begann mit dem ersten Lockdown. Wir haben als einer der ersten Sportverbände in Nieder-sachsen den Spiel- und Trainingsbetrieb komplett eingestellt. Im auf diese im Eilverfahren notwendigerweise nur von Jan Salzmann und mir getroffene Entscheidung (vielen Dank an alle, die die Umsetzung des Beschlusses dann sichergestellt haben) folgenden Zeitraum haben wir in unzähligen Video-konferenzen (Geschäftsführender Vorstand, Vorstand und der zusammen mit Vertretern des Landesschachbundes Bremen agierende Spielausschuss) und einigen wenigen Präsenzsitzungen so-wie unzähligen bilateralen Telefonaten und last but not least unfassbar vielen Mails die Möglichkeiten zur Wiederaufnahme unseres Präsenzspielbetriebes intensiv beraten. Wir sind dabei immer von der Maßgabe ausgegangen, Angebote für unsere Mitglieder vorhalten zu müssen und wollen. Im Hinblick auf die Beendigung der Saison 2019/2020 haben wir es mehrheitlich für die fairste Möglichkeit gehalten, spielend die noch ausstehenden sportlichen Entscheidungen herbeizuführen. Das hat uns nicht nur Beifall eingebracht. Auch im Spielausschuss (er war für die Entscheidung zuständig) waren die Mehrheitsverhältnisse knapp. Es gab für drei Szenarien

  • die letztendlich beschlossene Fortsetzung
  • eine Fortsetzung im Frühjahr
  • einen Abbruch

Argumente und Gegenargumente. Es bedurfte intensiver und ausführlicher Diskussionen, um letztendlich eine Mehrheit zu erarbeiten. Im Rückspiegel betrachte ich unsere Entscheidung als „richtig“. Wir haben alle Auf- und Abstiegsfragen im Rahmen des Möglichen sportlich geklärt. Welche Ausgangslage (wer geht an den Start) das für die Saison 2021/2022 herstellen wird, kann ich selbstredend nicht verlässlich vorhersagen.

Mit dem jetzt ausgerufenen zweiten Lockdown mussten wir unsere für 2020/2021 geplante und ausgeschriebene Überbrückungsliga schon vor deren Beginn bis auf weiteres aussetzen. Wir werden also auch in den nächsten Wochen die politischen Entscheidungen verfolgen und uns in Videokonferenzen ergebnisorientiert austauschen.

Viele andere Angebote des Spielbetriebs (LEM, Blitzentscheide, NSV Grand Prix, diverse Bezirksturniere…) haben aufgrund der pandemischen Entwicklung nicht oder nur in sehr geringem Umfang stattgefunden.

Als Ersatz haben sich die Onlineangebote, die wir auch „offiziell“ in Zusammenarbeit mit unserem Sponsor Chessbase präsentierten, nicht durchgesetzt. Aber als Ergänzung haben sie sich etabliert. Es war mit ihrer „Hilfe“ möglich, Kontakte in der Schachszene aufrechtzuerhalten und neu zu knüpfen. Auch der Wettkampfcharakter kam nicht zu kurz. Viele Vereine, die sich der Onlineangebote, oft auch durch Kommunikation über Onlinetools ergänzt, bedient haben, werden positive Effekte auch nach Corona für sich nutzen können.

Die gesamte derzeitige Situation ist eine andauernde Bewährungsprobe für unsere Strukturen und ins-besondere für unsere Vereine. Es ist eine echte Herkulesaufgabe, der wir uns in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren zu stellen haben. Wir brauchen gute Ideen, Kreativität, Engagement und vor allem Loyalität. Ich appelliere an alle Schachfreundinnen und Schachfreunde. Bleibt Euren Vereinen treu!

Als Verband werden wir intensiv an Angeboten für unsere Vereine arbeiten. Wir stehen bei Fragen und Anregungen über die bekannten Kanäle gern zur Verfügung.

Ab hier schreibe ich in der von mir seit Jahren gewählten Form weiter:

  • Ich war Gast aller Vollversammlungen unserer Bezirke. Nur die Sitzung des Bezirks Hannover konnte bisher nicht stattfinden. Alle Versammlungen waren thematisch von der derzeitigen Situation geprägt. Die Bezirke Oldenburg-Ostfriesland (ausschließlich online) und Braun-schweig (in Hybridform) führten ihre Versammlungen unterstützt von digitalen Medien durch. Diese Modelle und ihre daraus resultierenden Vorteile sollten wir auch in der Zukunft immer wieder als Durchführungsoption im Blick behalten.
  • Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung

Aktuell laufende Projekte

    • Das Training unserer Kaderspieler mit Rustam Kasimjanov (Quantensprung)
    • Schachroadshow gemeinsam mit Sebastian Siebrecht (Hameln, Braunschweig und sobald erlaubt Garbsen)
    • Unterstützung unserer Vereine bei öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten (Vereins-förderung, liegt wegen Corona auf Eis und wurde deshalb bis 20121 verlängert)
    • Unterstützung Spitzensport von NSJ und NSV
    • Unterstützung von Breitenschachaktivitäten (Go for Chess) der NSJ

Ich bedanke mich an dieser Stelle wieder ganz herzlich bei den Vertretern der Stiftung für die jahrelange Förderung und unsere herausragend gute Zusammenarbeit.

  •  Deutscher Schachbund: Der außerordentliche DSB-Kongress lässt mich auch Wochen danach noch weitgehend ratlos zurück. Die Loslösung der DSJ vom DSB wurde beschlossen. Wichtige finanzielle Regelungen sind aber noch nicht vereinbart und müssen am 12.12. im Hauptausschuss in Kassel (oder online) beschlossen oder zumindest auf den Weg gebracht werden. Dass hierbei entgegen aller bisher getroffenen Aussagen eine einmalige Umlage zu Lasten der Verbände beantragt wurde, halte ich für gelinde gesagt frech. Zu allen anderen Aspekten der Tage von Magdeburg habe ich in mehreren Interviews (ChessBase1, ChessBase2, Schach-Magazin 64) ausführlich Stellung bezogen.

Ich betrachte mit großer Sorge, wie das Präsidium des DSB von einem Konflikt in den nächsten stürmt.

Ich habe der aktuellen kritischen Situation geschuldet als Gast an allen Konferenzen der Bundesspielkommission in diesem Jahr teilgenommen.

Zu weiteren aktuellen Themen im DSB gebe ich gern direkt im Kongress Auskunft

  • Norddeutsche Verbände. Wie auf Bundesebene habe ich zusammen mit Jan Salzmann an allen Konferenzen der norddeutschen Spielleiter teilgenommen.
  • AKLV: Auch nach der Wahl eines neuen Sprechers (Guido Springer aus Mecklenburg-Vorpommern) liegt die Zusammenarbeit in diesem Gremium weitgehend brach. Wirkliche Im-pulse für die zukünftige Arbeit im Deutschen Schach erwarte ich auch zukünftig nicht. Aus diesem Grund werden wir auch zukünftig verstärkt in bilateral geführten Diskussionen die Interessen unseres Verbandes benennen und vertreten.
  • Geschäftsstelle: Leider ist es uns aufgrund der Pandemie und deren Auswirkungen auf unseren Kooperationspartner NTB nicht gelungen, die geplante erste Auslagerung von Tätigkeiten in die Professionalität dort zu platzieren. Wir unternehmen im nächsten Jahr einen neuen Anlauf.
  • Leistungssport: Nach dem beruflich bedingten Rückzug von Lukas Hoffmann habe ich die Aufgaben des Referates Leistungssport erst mal selbst übernommen. Unterstützt wurde ich da-bei, insbesondere bei der Umsetzung des Projektes „Quantensprung“ von Kevin Högy. Ich freue mich, dass Kevin in diesem Kongress als neuer Referent gewählt werden möchte.
  • LEM! Sie lief und lief und lief 🙂 und muss 2021 leider ausfallen 🙁 Diese Zeilen fallen mir schwer. Nachdem wir in 2020 zum wiederholten Mal das Highlight in unserem Turnierkalender zu neuen Rekorden führen konnten, ist es im Januar 2021 einfach nicht möglich, ein Turnier dieser Größenordnung überhaupt nur anzudenken. Die Absage macht uns nichtsdestotrotz ein-fach nur traurig.
  • LSB: Meine Arbeit im LSB bewerte ich persönlich und für die Vernetzung und Einbindung unseres Verbandes als nachhaltig bereichernd. Ich habe mich zur inhaltlichen Ausrichtung meiner Arbeit als Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Fachverbände ausführlich gegenüber der HAZ geäußert. Die fast tägliche Beschäftigung mit allen Facetten des Sports zeigt mir auf, wie sehr die derzeitige Situation eine Riesengefahr für den Sport in seiner Gesamtheit darstellt. Seit dem 09.11. bin ich zur Unterfütterung meines Wissens im Bereich der kommunalen Sport-förderung und auch zur Stärkung der Einbindung „meines“ Vereins zusätzlich Vizepräsident des Stadtsportbundes Braunschweig.
  • Unser jung-dynamisches Team der Schachjugend „besuchte“ ich diesmal online bei ihrer Vollversammlung am 30. August. In Sachen „Absage der Jugend-LEM“ standen wir im März und April fast täglich im Austausch. So ist es uns gelungen, Storno- und Ausfallkosten zu verhindern.
  • Internet: Wir haben mit Benjamin Löhnhardt seit wenigen Wochen einen Beauftragten für unsere Präsenz im Internet. Beni, der schon mehrere Jahre erfolgreich unsere Öffentlichkeitsarbeit betreut, hat in sehr kurzer Zeit diverse Pflöcke eingeschlagen und wird sicher ausführlich darüber im Kongress berichten.
  • Ausblick: Wir sind als Niedersächsischer Schachverband gut aufgestellt und ich sehe uns in der Lage, die jetzt auf uns zukommenden sehr schwierigen Aufgaben anzupacken und zu bewältigen! Wir werden dabei aber immer wieder auch unsere Abläufe in der täglichen Arbeit optimieren müssen.

Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei meinen Vorstandskolleg*innen für die gute Zusammenarbeit im abgelaufenen und unwahrscheinlich arbeitsintensiven Jahr.

Meinen Dank erweitere ich an alle, die sich für unser gemeinsames Hobby einsetzen.

Bis zum ersten Onlinekongress unserer Geschichte wünsche ich Euch alles Gute.

Viele Grüße aus Wolfenbüttel!

Michael S. Langer, Präsident Niedersächsischer Schachverband

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Die LEM 2024 wurde vom 04.-07.Januar 2024 in Verden gespielt.

Die LEM 2025 ist an gleicher Stelle vom 02.-05.Januar 2025 geplant.

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