Niedersächsischer
Schachverband
Gefördert durch:
IM-Turnier Grönitz Runde 2 und 3
Dienstag, 2. August 2005 von Archiv

Ergebnisse Runde 2:

Kopylov – Lanka =
Zaitsev – Markgraf 0-1
de Wiljes – Huschenbeth =
Breuer – Langrock =
Lubbe – Petrosian 0-1

Ergebnisse Runde 3:

Petrosian – Breuer =
Lanka – Zaitsev =
Huschenbeth – Kopylov =
Markgraf – Lubbe 0-1
Langrock – de Wiljes 1-0

Nachfolgend der Bericht von Suren Petrosian zur 2. und 3. Runde:

Am Dienstag waren zwei Runden angesetzt. Und so trafen sich fast alle Spieler um 9:15 Uhr, um die zweite Runde des Turniers zu beginnen. Einzig GM Zigurds Lanka kam zehn Minuten zu spät. Sein Gegner war IM Michael Kopylov. In der russischen Partie zeigten beide Kontrahenten geringe Siegesambitionen, weshalb man sich auf Remis einigte.

Anders ging es in den restlichen Partien zu, in denen jeweils hart gekämpft wurde. IM Mikhail Zaitsev überraschte den mit Schwarz spielenden FM Alexander Markgraf in der Eröffnung, indem er in der Alapinvariante des Sizilianers die ungewöhnliche Fortsetzung Sa3 – Sc2 wählte und zunächst d4 nach hinten verschob. Der Deutsche investierte bereits früh in der Partie viel Zeit, was sich jedoch auch bezahlt machte. Nach ungefähr 15 Zügen besaß er eine angenehme Stellung mit entgegen gesetzten Rochaden, in der er sehr gute Angriffsmöglichkeiten besaß, eine Qualität und die Partie gewann.

Zunächst ruhiger ging es in der Partie de Wiljes gegen Huschenbeth zu. Die Theorie des Sizilianers mit Lb5 kannten beide. Mit zunehmender Spieldauer entstand eine für Weiß gut zu spielende Stellung. Er besaß aktives Spiel mit sehr guten Möglichkeiten. Der Hamburger ließ sich allerdings davon nicht beirren. Er opferte eine Qualität für einen Bauern und es entstand eine komplizierte und schwer einzuschätzende Stellung. Die Situation spitzte sich mit abnehmender Bedenkzeit weiter zu. In beidseitiger Zeitnot fand Huschenbeth eine Abwicklung, die ihm ein Dauerschach ermöglichte und die Partie remis enden ließ.

Die Rubinsteinvariante im Franzosen war das Thema auf dem Brett von FM Stefan Breuer und FM Hannes Langrock, der frühzeitig Remis anbot, was jedoch abgelehnt wurde. Bei entgegen gesetzten Rochaden besaß zunächst der Weiße das aktivere Spiel und die besseren Möglichkeiten. Doch nach starken Verteidigungszügen des Schwarzen und einigen Ungenauigkeiten seines Gegners, war es im Folgenden der Hamburger, der das Geschehen bestimmte und der zunehmend Druck auf die Stellung des Weißen ausüben konnte. Dieser opferte zur richtigen Zeit eine Qualität für einen Bauern. Nun war es der junge Hamburger der ungenau spielte und seinen Vorteil verdarb. Das Remis durch Dauerschach kann daher als ein gerechtes Ergebnis angesehen werden.

Heiß und unübersichtlich verlief die Partie von Nicolas Lubbe und IM Suren Petrosian. Nachdem der Armenier früh Remis anbot, überlegte der Wilhelmshavener eine halbe Stunde und spielte weiter. Zunächst opferte Petrosian in der Hauptvariante des beschleunigten Drachens einen Bauern, später eine Qualität und erhoffte sich dadurch aktives Spiel. Das junge deutsche Nachwuchstalent allerdings behandelte die ihm unbekannte Position sehr gut und erzielte eine gewonnene Stellung. Diese verdarb er jedoch in Zeitnot erst ins Remis und wickelte später sogar noch ins verlorene Endspiel ab. Nach starkem Spiel und hartem Kampf musste er enttäuscht aufgeben, der Titelträger hatte sich durchgesetzt.

Die dritte Runde begann mit etwas Verspätung um 14 Uhr. Diesmal trafen alle Spieler pünktlich ein.

Die Partien IM Suren Petrosian gegen FM Stefan Breuer und GM Zigurds Lanka gegen IM Mikhail Zaitsev endeten unspektakulär remis.

Ebenfalls remis trennten sich Niclas Huschenbeth und IM Michael Kopylov, allerdings nach längerem Kampf. Aus der Philidor-Verteidigung entstand eine königsindische Struktur, in der Weiß mehr Raum besaß, allerdings immer auf der Hut sein musste. Die Stellung flachte nach ein paar Täuschen allerdings zunehmend ab, das entstehende Turmendspiel wurde schnell remis gegeben.

Seinen ersten Sieg des Turniers erlangte Nicolas Lubbe mit den schwarzen Steinen gegen FM Alexander Markgraf. In der Skandinavischen Verteidigung opferte der Fidemeister mit b4 einen Bauern, erlangte dafür eine sehr aktive Stellung mit hervorragendem Figurenspiel. Dennoch war die Position kompliziert. Nach weiteren Verwicklungen schien Weiß besser zu stehen, die richtigen Züge waren aber in Anbetracht der bereits aufkommenden Zeitnot vielleicht zu schwer zu finden. Nach einer ungenauen Abwicklung entstand eine Stellung in der Weiß zwar nur einen Turm gegen zwei Figuren und zwei Bauern besaß, allerdings noch gute Aussichten hatte, da Schwarz sehr genau spielen musste. In der Zeitnotschlacht behielt der junge Niedersachse die Übersicht und konnte seinen Gegner bezwingen.

Sieger des Tages war FM Hannes Langrock. Mit seinem Weißsieg gegen Jan-Hendrik de Wiljes übernahm er die alleinige Tabellenführung. Wiederum mit 1.b3 eröffnend entstand diesmal eine ruhigere, positionellere Stellung. Gegen de Wiljes’ Zentrum besaß der Hamburger ein besser koordiniertes Figurenspiel. Die Stellung schien daher lange Zeit unklar. Im weiteren Verlauf, so Langrock, sollte die Stellung des Schwarzen zu bevorzugen sein. Dennoch gewann er, nachdem der Schwarze zunächst ungenau spielte und dann einen Turm einstellte. Während der Analyse war GM Zigurds Lanka über die Stellung begeistert. Er meinte, dass es faszinierend sei, wie schnell der Weiße seine Figuren auf den anderen Flügel verlagern könnte, um dann den Gegner zu erledigen.

Hinter Langrock folgen mit 2 Punkten GM Zigurds Lanka, IM Suren Petrosian und FM Stefan Breuer, der neben Langrock die besten Chancen auf eine Norm behält.

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