Niedersächsischer
Schachverband
Gefördert durch:
IM-Turnier Grömitz Runde 4, 5 und 6
Donnerstag, 4. August 2005 von Archiv

Ergebnisse Runde 4:

Zaitsev – Lubbe 1-0
Breuer – Markgraf =
de Wiljes – Petrosian 0-1
Kopylov – Langrock =
Lanka – Huschenbeth 1-0

Ergebnisse Runde 5:

Huschenbeth – Zaitsev =
Langrock – Lanka =
Petrosian – Kopylov =
Markgraf – de Wiljes 0-1
Lubbe – Breuer 0-1

Ergebnisse Runde 6:

Zaitsev – Breuer 1-0
de Wiljes – Lubbe =
Kopylov – Markgraf 0-1
Lanka – Petrosian =
Huschenbeth – Langrock =

Rundenberichte von Suren Petrosian:

Mittwoch, 3.August 2005

Die vierte Runde wurde als Einzelrunde am Mittwoch ausgetragen und zeigte viel Kampfgeist.

Zuerst war die Partie des Großmeisters Zigurds Lanka gegen den Hamburger Niclas Huschenbeth entschieden. Niclas’ Verteidigung gegen den Spanier des Letten entstammte aus dessen eigenen Ideen. Der Großmeister bemerkte dazu: „Ich musste gegen meine eigene Variante antreten, aber Niclas hat etwas vergessen. Er ließ f4 zu, danach war es schon fast aus.“ Gegen den daraus resultierenden Königsangriff hatte der Schwarze nix entgegenzusetzen und wurde Matt gesetzt.

Die Rubinstein-Variante im Franzosen war das Thema der Partie Mikhail Zaitsev gegen Nikolas Lubbe. Nachdem der Niedersachse eine schwächere Variante wählte, kam der Weiße mit dem Bauernvorstoß g2-g4-g5 zu gutem Figurenspiel und viel Aktivität. Bei entgegen gesetzten Rochaden, erhöhte er weiterhin den Druck bis er Material und später die Partie gewann.

Eine eher unbekannte, aber dennoch höchst spannende Variante kam bei der Partie Jan-Hendrik de Wiljes gegen Suren Petrosian aufs Brett. Bereits früh entstand hier eine sehr komplizierte und verwickelte Stellung, in der der Internationale Meister einen Bauern opferte, um sich zu befreien und aktives Spiel zu erlangen. Beide Spieler müssen sehr viel rechnen. In Zeitnot wurde die Stellung noch komplizierter und schließlich war es der Weiße, der fehl griff und die Partie verlor.

Hannes Langrock versuchte sich mit den schwarzen Steinen im angenommenen Damengambit gegen Michael Kopylov. Nachdem der Weiße früh einen Bauern gewann, war es fortan jedoch der Hamburger, der seine Figuren besser platzierte. Mit abnehmender Zeit bot er remis, was jedoch abgelehnt wurde. Die Stellung besserte sich dennoch weiter für Schwarz, der kurz darauf zwei Bauern gewann. Kopylov fand eine Abwicklung, die ihn in ein Endspiel mit einer Qualität weniger brachte, allerdings mit guten Remisaussichten, da die Verwertung des schwarzen Vorteils schwer schien. Nach über 150 Zügen Kampf einigten sich dann beide Spieler auf remis.

In der Partie von Stefan Breuer gegen Alexander Markgraf kam eine Variante des Alapin-Sizilianers auf das Brett, in der Weiß mit der Dame auf d4 nimmt. Schwarz schien gut vorbereitet und erreichte schon frühzeitig eine gute Stellung mit aktivem Spiel. Weiß schaffte es allerdings alle Drohungen zu parieren und gelangte nun besser ins Spiel, gewann kurze Zeit später einen Bauern. Eine Abwicklung in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel führte dann zum remis.

Nach vier Runden führten damit drei Spieler mit je drei Punkte: GM Zigurds Lanka, IM Suren Petrosian und FM Hannes Langrock, der noch beste Aussichten auf eine Norm besitzt.

Donnerstag, 4.August 2005

Donnerstag war wieder Doppelrundentag.

In der ersten Runde konnte es bereits zu einer kleinen Vorentscheidung kommen, denn zwei der drei Spitzenreiter trafen aufeinander. Allerdings fand auch der Großmeister Zigurds Lanka aus Lettland kein Mittel gegen die ausgefallene Eröffnung mit 1.b3 des Hamburgers Hannes Langrock, um Vorteil zu erlangen. Man einigte sich aus remis.

Auch die Partie Suren Petrosian gegen Michael Kopylov endete remis, nachdem keiner der beiden Kontrahenten in der Lage war, einen Vorteil zu erzielen. Damit blieb das Spitzentrio beieinander.

Remis endete ebenfalls die Paarung von Niclas Huschenbeth und Mikhail Zaitsev. Während der Eröffnung schien Weiß Vorteil zu besitzen. Er versuchte anhand eines Königsangriffes den Schwarzen stark unter Druck zu setzen. Nach dem Damentausch konnte sich der Internationale Meister jedoch nach und nach befreien. Mit einem Qualitätsopfer versuchte Huschenbeth nochmals, die Stellung zu gewinnen, doch nachdem der Schwarze diese einfach zurückgab, verflachte die Stellung und endete im Unentschieden.

Währenddessen holte Jan-Hendrik de Wiljes mit den schwarzen Steinen seinen ersten Sieg gegen Alexander Markgraf. In einer französischen Partie sah die Stellung lange Zeit ausgeglichen aus, allerdings mit besseren Chancen für Weiß, da er die aktivere Position besaß. Nachdem ein Remisgebot des Schwarzen abgelehnt wurde, verschlechterte sich jedoch die Weiße Stellung zunehmend. Schwarz gewann nach und nach die Oberhand, lehnte remis ab, und konnte seinen weißfeldrigen Läufer abtauschen. Im entstanden Doppelturmendspiel gewann er erst einen Bauern und später die Partie.

Dramatisch ging es in der letzten Parte der Vormittagsrunde zu. Nikolas Lubbe spielte mit den weißen Steinen gegen Stefan Breuer. Nach der Eröffnung besaß er Vorteil. Der gegnerische König hing im Zentrum fest, während die Figuren des jungen Wilhelmshaveners gut harmonierten. Mit einer taktischen Abwicklung opfert er die Dame gegen Turm, Läufer und Bauer. Durch ungenaues schwarzes Spiel gewinnt er sogar noch ein Turm, als dieser sich gegen seinen Freibauern opfern musste. Diesen verlor er allerdings nach einem Rechenfehler wieder. Ein schwarzer Freibauer und die Dame entschieden dann die Partie zu Gunsten des Schwarzen. Damit zog Breuer mit der Spitzengruppe gleichauf, womit nun vier Spieler mit 3,5 Punkten aus fünf Runden führen.

In der Nachmittagsrunde schien verheißungsvoll zu werden.

Zigurds Lanka musste gegen Suren Petrosian antreten. Beide spielten noch um den Turniersieg. Mit dem entstandenen Remis bewahren sie sich auch weiterhin ihre Chancen.

Mikhail Zaitsev fuhr unterdessen seinen zweiten Sieg ein. Mit den weißen Steinen gewann er erneut in der Rubinsteinvariante des Franzosen gegen Stefan Breuer. Diesmal wählte der Internationale Meister eine andere Variante, gelangte aber auch auf diesem Wege zu Raum- und Stellungsvorteil. Bei entgegen gesetzten Rochaden überzeugte sein Angriff und der Gewinn eines Bauern kombiniert mit dem Durchzug seines eigenen, gewann die Partie.

Michael Kopylov musste gegen Alexander Markgraf mit Weiß seine erste Niederlage hinnehmen. Im Holländer glich der Schwarze schnell aus. Nach ungenauem weißem Spiel verlor dieser zunächst einen Bauern. Bei dem Versuch diesen wiederzugewinnen, folgte eine Qualität. Diesen Vorteil wusste Markgraf auszunutzen und gewann kurze Zeit später.

Das niedersächsische Duell de Wiljes gegen Lubbe endete remis. Nachdem der Weiße aus Angst vor einer Vorbereitung anders eröffnete, war es Lubbe, der in der Eröffnung eine zweischneidige Variante wählte, und de Wiljes, der ungenau spielte. Schwarz gewann einen Bauern. Dafür besaß Weiß allerdings Kompensation. Um einem ähnlichen Schicksal wie vom Vormittag zu entgehen, bot Lubbe remis. Dies nahm de Wiljes an. Im Nachhinein gab es Lob vom zu Besuch kommenden GM Karsten Müller für seinen Schützling.

Die letzte Partie des Tages zwischen Niclas Huschenbeth und Hannes Langrock endete ebenfalls remis. Beide Spieler waren vorbereitet, doch schien die weiße Position vorteilhaft. Die Stellung war jedoch äußerst kompliziert. Huschenbeth wählte jedoch die falsche Idee, was ihm anstatt eines starken h-Freibauerns und sicherer Struktur ein schlechteres Endspiel verschaffte. Langrock verpasste jedoch seine Chance auf einen Sieg, womit die Stellung verflachte und sich beide Spieler einigten.

Damit führt nach der sechsten Runde ein Trio mit vier Punkten: GM Lanka, IM Petrosian und Hannes Langrock, der sich weiterhin auf Normkurs befindet.

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