Jahresbericht des Referenten für Seniorenschach zum Kongreß
99
Im abgelaufenen Jahr wurden zunächst die üblichen
Senioren-Landesmeisterschaften ausgetragen:
Geschlossene Seniorenmeisterschaft in der Wingst 17.-25.3.99. Hieran nahmen
63 Senioren teil, Sieger Uwe Durst (Hameln) vor M.Ousatchij (Hannover) und
Arno Habermann (Cuxhaven).
Senioren-Schnellschachmeistershaft im Oktober 98 in Liebenau. Teilnehmerzahl
32 - Sieger Werner Szenetra (Berenbostel) mit 9 aus 9 Partien.
Dann haben wir uns entschlossen, die Offene Niedersächsische
Seniorenmeisterschaft in Bad Bevensen fortzusetzen. Unserer Einladung folgten
140 Teilnehmer, so daß unsere Erwartungen weit übertroffen wurden.
Hier gewann Dr. Gottfried Braun, Leipzig, vor Christos Papapostolou (Bad
Schussenried) und Alfons Gudat (Union Oldenburg), der nur nach Wertung den
Gesamtsieg verpaßte. So eng war die Plazierung.
Im Mittelpunkt des Berichtsjahres stand natürlich die 8. Deutsche
Senioren-Mannschaftsmeisterschaft vom l. - 7. August. Mit der Siegerehrung
dieser Meisterschaft eröffneten wir die Feierlichkeiten zum
75-jährigen Jubiläum des Verbandes und ich glaube, wir haben damit
einen guten Eindruck hinterlassen. An der Meisterschaft nahmen alle 17
Landesverbände des DSB teil, bis auf drei alle mit 2 Mannschaften. Durch
die ungerade Zahl von 31 Mannschaften erhielt Niedersachsen das Recht, eine
Mannschaft Niedersachen III zu melden, so daß es schließlich
32 Mannschaften mit 146 Spielern waren (einschl.der Ersatzspieler). Aber
nicht nur diese Zahlen sind Rekord, auch das Feld selber mit l GM, 2 IM und
12 FM war große Klasse und unter diesen Titelträgern sind nicht
etwa schon Klassespieler wie Manfred Heilemann, Ferdinand Niebling, Werner
Breustedt, Dr. Manfred Dornieden oder Dr. Dieter Weise (jetzt Bayern ) zu
finden.
Das Ergebnis ist bekannt: Sachsen I gewinnt durch die bessere Brettwertung
vor Berlin I (beide 12:2 Punkte) und Hessen I (10:4). Dann folgen mit 9:5
5 Mannschaften durch Brettwertung in der Reihenfolge Baden I, Brandenburg
I, NIEDERSACHSEN I, Nordrhein-Westfalen I, Bayern II. NIEDERSACHSEN II wurde
mit 6:8 Punkten und 12 Brettpunkten 23. Und nur einen Brettpunkt weniger
hatte NIEDERSACHSEN III auf Platz 24. Hier wäre bei 1,5 mehr Brettpunkten
sogar ein Platz 18 oder 19 möglich gewesen. So gern ich unsere l. Mannschaft
auf einem Siegertreppchen gesehen hätte, ich muß der Mannschaft
ein großes Kompliment machen: Es war wirklich sauschwer und die Remis
gegen Bayern II und Hamburg I zeigen, wie ausgeglichen die Mannschaften im
Prinzip waren. Auch die 2. Mannschaft hat großartig gespielt: gegen
NRW II und Württemberg II remis ist schon bravourös. Und die 3.
mit K.H.Tscheppe, E.Perk, W.Hellwege und den beiden Verdenern Bersch und
Fischer gewann gegen Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz I, erzielte gar gegen
Hessen I und Hamburg I ein remis. Also alle Achtung. Aber viel erlebnisreicher
war der Teamgeist in den Mannschaften und dafür bin ich besonders dankbar.
Die Durchführung dieser Meisterschaft war ein Teamwork und beteiligt
waren mit Arbeit rund um die Uhr Erhard Hentzschel, Herbert Teßmer,
Klaus Gohde jun., Manfred Sobottka und ich selber.
Nachdem nun die Ablösung des Referenten für Seniorenschach ansteht,
muß kurz ein Resüme über 10 Jahre Seniorenschach in Niedersachsen
gezogen werden. Während meiner kurzen Zeit als Vizepräsident des
Verbandes habe ich mich besonders um die Senioren gekümmert, daraus
wurde dann später ein Seniorenbeauftragter und schließlich eine
echte Vorstandsfunktion Referent für Seniorenschach. Auslöser dieser
erfolgreichen Seniorenarbeit war die Entscheidung, die Seniorenmeisterschaft
von den Landesmeisterschaften abzukoppeln und separat durchzuführen,
allerdings mit viel Liebe konzipiert und mit einem reichhaltigen Rahmenprogramm
versehen. Die Teilnehmerzahl stieg in wenigen Jahren auf 60 - 75 Teilnehmer
Damit gibt es in Niedersachsen die weitaus größte geschlossene
Senioren-Landesmeisterschaft. Lediglich die Offene Württembergische
Seniorenmeisterschaft hat mit knapp 200 Teilnehmern mehr Teilnehmer aufzuweisen,
aber ich bin sicher, daß unsere Offene Meisterschaft in Bad Bevensen
auch hier bald höhere Zahlen aufweisen wird. Aber auf diese Zahlenrekorde
kommt es nicht an: Unsere Turniere zeichnen sich durch gute Organisation
und bestes Rahmenprogramm aus und finden deshalb so guten Zuspruch. Abgesprochen
ist mit meinem designierten Nachfolger, daß die Offene
Niedersächsische Seniorenmeisterschaft auch in Zukunft weitergeführt
werden soll und er wird mich mit der Planung und Durchführung beauftragen
und ich habe ihm die Übernahme dieser Aufgabe zugesagt.
Niedersachsen hat sich durch die 4 Deutschen Meisterschaften: 1992 l. Deutsche
Senioren-Mannschaftsmeisterschaft in Hardegsen, 1995 7. Deutsche
Senioren-Einzelmeisterschaft in Oldenburg (260 Teiln.), 1997 9. Deutsche
Senioren-Einzelmeisterschaft in Bad Bevensen (360 Teiln.) und 1999 8. Deutsche
Senioren-Mannschaftsmeisterschaft einen hervorragenden Ruf als guter Gastgeber
erworben, den es auch in Zukunft zu pflegen gilt.
Auf Bundesebene stagniert die Entwicklung im Seniorenschach seit einigen
Jahren. Es werden keine Perspektiven entwickelt, nur von heute auf morgen
wird verwaltet. Senioren-Deutschland-Pokal und Förderkreis der Senioren
im DSB sind die beiden großen Würfe aus dem Anfang der 90er Jahre,
an denen Niedersachsen maßgeblich beteiligt war und ist. Insbesodnere
der Förderkreis der Senioren im DSB ist nicht nur sozusagen mein
"Patenkind", meine niedersächsischen Senioren bilden auch mit über
90 Mitgliedern bei insgesamt 400 Mitgliedern im Verein das absolut
größte Kontingent. Aber es werden auch viele Schschspieler aus
unserem Verband gefördert und das macht besonders glücklich. Aber
auf Bundesebene geschieht seitdem auch nichts mehr, was das Seniorenschach
beleben könnte. Dieses ist maßgeblich auch mit ein Grund, das
Amt in jüngere Hände zu legen. Außerdem kann ich im Augenblick
noch feststellen, daß die Senioren meinen Rücktritt bedauern,
so daß der Zeitpunkt richtig gewählt zu sein scheint, ist erst
die erste Stimme da, die auffordert, Platz zu machen, ist es schon viel zu
spät. Ich wünsche meinem Nachfolger eine glückliche Hand bei
der Aufstellung seiner Pläne. Neu entwickeln ist die Devise, nicht kopieren
und meine Hilfe wird er zu jeder Zeit haben, so er sie denn will.
Klaus Gohde, Ref. für Seniorenschach